26.4 Positive und negative Rückkopplungen
Negative Rückkopplungen
Fangen wir mit dem Guten an...
Von negativer Rückkopplung spricht man, wenn die Rückkopplung zu einer Abschwächung der Eigenschaften führt.
Technische ausgereifte Systeme nutzen regelnde Rückkopplungen:
Das System misst die Abweichung eines Istwertes von einem Sollwert und steuert der Abweichung entgegen. Dadurch wird der Sollzustand stabilisiert. Der Rückkopplungskreis wird dann auch Regelkreis genannt. Lebewesen sind solche Systeme, denn zur Aufrechterhaltung der Körperfunktionen müssen bestimmte Eigenschaften stabil gehalten werden: Wenn der Körper zu überhitzen droht, dann schwitzen wir oder hecheln mit der Zunge, wenn wir bellen können...
Friert der Körper, dann erzeugen die Muskeln Zitterbewegungen zur Erwärmung.
Unerwünscht sind oft positive Rückkopplungen, denn sie führen letztlich zu einem Aufschaukeln, zu einer unerwünschten, oft unbegrenzten, Verstärkung. Diesen Effekt kennen wir z.B. bei der Kombination eines Mikrophons mit einem Lautsprecher.
Kritisch sind positive Rückkopplungen auch beim Klima auf der Erde:
Steigt die Temperatur, so tauen Permafrostböden auf. Dadurch entweicht das Treibhausgas Methan, dass zu einer weiteren Temperaturerhöhung führt...usw...
Das wärmere Meer kann auch weniger Kohlendioxid speichern, so dass auch hier die Erwärmung verstärkt wird.
Eiszeiten entstehen durch Vereisungen, die mehr Sonnenlicht reflektieren und dadurch eine weitere Abkühlung erzeugen.
Umgekehrt schmilzt Eis bei der Erwärmung wird weniger Sonnenlicht reflektiert und die Erwärmung wird verstärkt.
Solche positiven Rückkopplungen führen zu Kipppunkten im Klimasystem. Sind diese überschritten, ist eine Rückkehr in einen früheren Zustand nahezu ausgeschlossen.
Die Menschheit ist nicht weit von solchen Kipppunkten entfernt...recherchiert hier einmal!
Positive und negative Rückkopplungen liegen dicht beieinander (Respiration: Atmung):