27.2 Sinus und Cosinus am Einheitskreis
Das man über Kreise den Sinus und den Cosinus bekommt, sollte euch eigentlich aus dem Matheunterricht bekannt sein:
Ihr kennt den Einheitskreis, ein Kreis im Koordinatensystem mit dem Radius 1.
Jeder Punkt auf dem Einheitskreis hat die Koordinaten P
(cos φ; sin φ), wenn φ der Winkel zwischen positiver
x-Achse und der Verbindung von Ursprung und P ist. Diese Verbindungsstrecke nennen
wir Zeiger und die Darstellung einer Schwingung durch eine Kreisbewegung nennen
wir Zeigerdarstellung. Vielleicht solltest Du die Matheaufzeichnungen der
Klasse 10 noch einmal dazu ansehen.
Das kann man sich auch an einem rechtwinkligen Dreieck klarmachen: Die Hypotenuse ist der Radius der Länge 1, die Gegenkathete des Winkels φ ist der Sinus und die Ankathete des Winkels der Cosinus.
Solche Dreiecke lassen sich in allen vier Quadranten konstruieren.
Wenn jetzt der Punkt P auf dem Kreis entlang wandert, ändert sich natürlich der Winkel φ:
Für 0°< φ < 90° (1. Quadrant) kannst Du den Sinus auf de r positiven y-Achse ablesen, den Cosinus auf der positiven x-Achse.
Kommen wir in den 2. Quadranten (90°<φ<180°), so nimmt der Sinus wieder ab und der Cosinus wird negativ (negative x-Achse).
3. Quadrant (180°<φ<270°): Der Sinus (auf der negativen y-Achse wird negativ, der Cosinus bleibt negativ, nähert sich wieder der 0.
4.Quadrant (270°<φ<360°): Nun nähert sich der Sinus auf der negativen y-Achse wieder der 0 und der Cosinus wächst auf der positiven x-Achse bis zum Wert 1 bei 360° = 0°.
Dann beginnt alles wieder von vorne....
Man kann dabei also auch mehrfach herumdrehen.
Beispiel: sin(600°) = sin(600°-360°) = sin(240°) = - 0,8660
Und nun probiert dies mal mit dem schönen GeoGebra-Programm aus. Wir brauchen vorläufig nur die Elongation (Auslenkung) y.
Sinus durch Kreisbewgeung
27.3 Begründung der Schwingungsgleichung
In der Darstellung aus physikunterricht-online.de ist das noch einmal gut zusammengefasst. Ich habe unsere Begriffe eingetragen:
Die y-Koordinate y ist der zurückgelegte Weg s der Pendelmasse.
Deshalb können wir schreiben: s = A * sin φ, dabei ist A die Amplitude der Schwingung (maximale Auslenkung).
In der GeoGebra-Simulation kannst Du sehr schön ausprobieren, dass die Schwingungsamplitude gleich dem Kreisradius ist.
Dreht sich der Zeiger gleichmäßig mit der konstanten Winkelgeschwindigkeit, so gilt: φ =ω*t und man erhält die Schwingungsgleichung:
s(t) = A * sin(ω*t).
Beginnt die Zeigerbewegung zu t = 0 bei dem Startwinkel φ0 , so gilt:
s(t) = A * sin(ω*t + φ0)
φ0 nennt man auch die Anfangsphase der Schwingung, besser den Anfangsphasenwinkel.
Ich habe das mal in einer Skizze dargestellt:
Aufgaben: 1) Wie groß ist die Auslenkung eines Federpendels nach 17 sec, das zum Zeitpunkt 0 in der Ruhelage startet und mit einer Frequenz von 0,3 Hz bei einer Amplitude von 6 cm schwingt?
2) In einem Kreisbild werden zwei Schwingungen dargestellt, deren Zeiger einen Winkel von 180° einschließen.
Zeichne die beiden WZD in einen Graphen (Amplituden sollen gleich sein, Frequenz beliebig)
Solche Schwingungen nennt man gegenphasig.
3) Wie würden die WZD zweier gleichphasiger Schwingungen aussehen, deren Amplituden sich um einen Faktor 2 unterscheiden.
Kannst Du das Kreisbild dazu zeichnen, mit den Zeigern?
4) Nun sollen die beiden Zeiger einen Winkel von 90° einschließen.
Zeichne das Kreisbild und überlege Dir die WZD.